Nobody is perfect
Der folgende Beitrag präsentiert die relevantesten Content-Management-Systeme sowie deren Vor- und Nachteile. Das Fazit sei gleich vorweggenommen: Ein perfektes CMS gibt es nicht (bzw. nur in den Köpfen der Entwickler). Die Entscheidung für das eine oder andere Produkt ist stark von den individuellen Bedürfnissen des einzelnen Benutzers abhängig. Sie soll Ihnen im Folgenden erleichtert werden.
Was ist ein CMS?
Ein CMS, ein Content-Management- oder auch Redaktionssystem, dient zur Verwaltung der Inhalte (Einpflege von Texten, Bildern, Videos und Daten) einer oder auch mehrerer Websites. Content-Management-Systeme sind mandantenfähig, d.h. sie können mehrere Kunden (Mandanten) bedienen, ohne dass diese Einblick in die Benutzerverwaltung des anderen haben.
Ein typisches Feature eines CMS ist die individualisierbare Rollenverteilung: Unterschiedlichen Nutzern können unterschiedliche Rechte zugeteilt werden.
Zudem gibt es meist praktische Funktionen für den Export und Import von Contents.
Content-Management-Systeme sind keine starren Gebilde, sondern werden ständig weiterentwickelt. Das geschieht durch Updates oder sogenannte Plugins, die vom Nutzer relativ einfache heruntergeladen und installiert werden können.
Top Content-Management-Systeme
WordPress
Ursprünglich ein reines Blogsystem ist es heute mit über 70 Mio. Installationen das am weitesten verbreitete CMS.
Vorteile
- Installations- und Einrichtungsaufwand überschaubar
- Riesige Auswahl an kostenlosen bzw. -günstigen Designs
- Vielfältige Erweiterungsmöglichkeiten durch Plugins
- Ideal für SEO-Maßnahmen (sehr gute Tools: z.B. YOAST)
Nachteile
- WordPress braucht jede Menge Systemressourcen
- Ladegeschwindigkeit bei hohem Traffic oft langsam
- Viele Updates, teilweise mit Sicherheitsrisiken
TYPO3
Das „Open Source Flaggschiff“ mit mehr als 9 Mio. Installationen und 500.000+ Websites.
Vorteile
- Weitverbreitet, viele Experten und Entwickler
- Viele Funktionen
- Erheblich schneller als WordPress, auch bei hoher Besucherfrequenz
Nachteile
- Das Setup ist komplex und für den Laien ungeeignet
- Auch bei Backend-Anpassungen sind profunde Kenntnisse im Administrationsbereich erforderlich
Contao
Ehemals „TYPO light“, mit 20.000+ Websites im deutschsprachigen Raum.
Vorteile
- Die Verwaltung ist (auch für Laien) sehr einfach
- Verwaltungsebene (Backend) kann individuell angepasst werden
- Contao ist ebenfalls schnell, auch bei starkem Traffic
Nachteile
- Die Implementierung von Design-Templates ist kein Kinderspiel
- Für die Verwaltung großer Datenmengen ungeeignet
Joomla
Ist schon lange auf dem Markt und hat mit 1,2 Mio.+ Downloads eine eingeschworene Fangemeinde. Durch einen Entwicklungsstopp vor ein paar Jahren ist Joomla ein wenig ins Hintertreffen geraten. Derzeit holt dieses CMS allerdings wieder mächtig auf.
Vorteile
- Installation und Einrichtung einfach und gut dokumentiert
- Viele Erweiterungen und vorgefertigte Designs (ähnlich wie bei WordPress)
Nachteile
- Beliebtes Ziel von Hackern, nicht zuletzt aufgrund der vielen Erweiterungsmöglichkeiten (gilt übrigens auch für WordPress)
- Beim Rollen- und Rechtemanagement gibt’s Luft nach oben
Drupal
Drupal ist ein Baukaustensystem mit einer riesigen Auswahl an Features. Obwohl es unter die Content-Management-Systeme fällt, ist es eigentlich ein Content-Management-Framework (CMF). Drupal funktioniert im Grunde wie Lego – man kann alles damit bauen.
Vorteile
- Drupal verfügt über ein differenziertes Rollen- und Rechtesystem
- Es hat jede Menge Funktionen, die als Baustein in das System integriert werden können
- Das Backend ist voll individualisierbar
Nachteile
- Das Drupal-Setup ist vergleichsweise kompliziert
- Eingriffe im Backend und am Server erfordern Routine
Alternative Systeme (z.T. kostenpflichtig)
- Einfach: Light CMS, Sage Frame
- Fortgeschritten: Shout CMS, Craft
- Medien, Verlage: Agility CMS, eZ Publish
- Entwickler: MotoCMS, Webbly, Wix
- Für (große) Unternehmen: dotCMS, Jahia, Hippo
Wie bereits eingangs erwähnt, gibt es Content-Management-Systeme in den unterschiedlichsten Ausprägungen. Für welches man sich letztendlich entscheidet, ist von den individuellen Bedürfnissen und der Art der Nutzung abhängig.