Im Grunde ein ziemlich primitives Mittel aus der täglichen TV-Praxis und zudem eine veritable Schweinerei: Eben sitzt man noch in aller Ruhe vor der Glotze und verfolgt bei moderater Lautstärke Dirty Dancing, Bonanza, C.S.I oder gar die Nachrichten. In der nächsten Sekunde startet ein Werbeblock, und es haut einen akustisch beinahe aus dem Fauteuil. Panisch fasst man nach der Fernbedienung, um die Lautstärke wieder zu senken, aber die ist in diesem Moment naturgemäß unauffindbar.
Was ist geschehen? Nun, man wurde erneut das Opfer einer Referenz der TV-Sender an die Werbebranche: Um der „Awareness“ Genüge zu tun, existiert ein stillschweigendes und gerne abgestrittenes Agreement, das vorsieht, mit höherer Lautstärke ausgepegelte Werbespots direkt in den jeweiligen Werbeblock einzuspeisen. Die teuer eingekaufte Werbung soll sich damit akustisch stärker vom Programm abheben und mehr Aufmerksamkeit erzielen. Fazit für den geneigten Fernsehzuschauer: Die oben beschriebene Schrecksituation, die jeder schon mehr als einmal erlebt hat.
Damit soll ab morgen Schluss sein. Öffentlich-rechtliche und Privatsender in Österreich und Deutschland verzichten ab Samstag endlich auf diese seit geraumer Zeit durchgeführte Praxis und harmonisieren das Lautstärkenniveau zwischen Programm und Werbeblock. Müssen wir jetzt danke sagen?